Klimaschutz

Klimaschutz in Brandenburg

Sehr geehrte Besucher,

die Besucherinformationszentren der Nationalen Naturlandschaften in Brandenburg vermitteln Naturerlebnisse auf die sanfte Art. Eine intakte Natur ist das größte Gut der Naturlandschaften, und Klimawandel eine Bedrohung für viele wertvolle Ökosysteme. Daher engagieren sich auch die Nationalen Naturlandschaften - und in ihnen die Besucherzentren - für den Klimaschutz. Diese Seite informiert über Klimaschutz im Allgemeinen und konkrete Projekte in den Nationalen Naturlandschaften. 

Quelle: atmosfair/Umweltbundesamt 2008, unter Berücksichtigung aller klimawirksamen Effekte des Flugverkehrs (EWF = Emission Weighting Factor)
atmosfair/Umweltbundesamt 2008

Herzlichen Glückwunsch - Sie haben sich für einen Ausflug in ein Brandenburger Besucherzentren entschieden. Viele Naturbegeisterte nehmen weite Reisewege auf sich, um unberührte Natur zu genießen. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Naturerleben in Brandenburg ist spannend und mit kurzen Wegstrecken nicht nur für Sie erholsamer, sondern auch verträglicher fürs Klima.

Um einen Überblick zu bekommen, was Sie für eine klimaverträgliche Urlaubsplanung tun können, haben wir hier einige Tipps zusammengestellt:

  • Möglichst kurze Anreisestrecke
  • Wenn möglich, Anreise mit Bus oder Bahn
  • Bei Reisen mit dem Auto: möglichst alle Sitzplätze ausnutzen
  • Vor Ort die Region emissionsfrei, z. B. per Rad oder zu Fuß, erkunden
  • Bei der Wahl der Unterkunft auf Energiesparmaßnahmen und Ökosiegel achten
  • Nach Möglichkeit saisonale, regionale oder auch vegetarische Küche bevorzugen
  • Bei Reisen mit dem Flugzeug: Ist die Strecke mit alternativen Verkehrsmitteln zu bewältigen (z.B. bei Anreisestrecken bis 600 km), sollte dies erfolgen. Bei Fernstrecken lohnt es sich für das Klima einen Mindestaufenthalt (z. B. mindestens 3 Wochen) festzulegen und/oder solche Reisen nicht zu häufig durchzuführen
  • Nicht vermeidbares CO2 kann in zertifizierten Klimaschutzprojekten kompensiert werden.

Im Emissionsvergleich einzelner Verkehrsträger wird deutlich, dass das Flugzeug der bei weitem emissionsintensivste Verkehrsträger ist.

Weitere Links zum Thema Mobilität und Klima

www.vcd.org – Verkehrsclub mit ökologischem Schwerpunkt. Viele Informationen zur Mobilität.

www.atmosfair.de - Klimaschutzorganisation mit dem Schwerpunkt Reise. Wir betreiben aktiven Klimaschutz mit u.a. der Kompensation von Treibhausgasen durch erneuerbare Energien.

forumandersreisen.de -Zusammenschluss von Reiseveranstaltern, die sich dem nachhaltigen Tourismus verpflichtet haben

www.reisekompass-online.de – Informationen zur Nachhaltigkeit einer bevorstehenden Reise

Klimaprojekte in den Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs

Im nördlichen Teil des Naturparks Nuthe-Nieplitz liegt das Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung. Die einzigartige Landschaft ist geprägt von einer Seenkette mit angrenzenden ausgedehnten Wiesen auf Niedermoor. Um diese ursprüngliche Sumpflandschaft wirtschaftlich nutzbar zu machen, wurde bereits im 18. Jahrhundert begonnen Teile der Moorflächen zu entwässern. Der technische Fortschritt des 20. Jahrhunderts wurde dann für die Moore zum Verhängnis. Komplexe Grabensysteme und leistungsstarke Pumpwerke waren in der Lage riesige Moorflächen nach Bedarf trocken zu legen.

Infolge der Austrocknung wird der Torf zersetzt, der organische Moorboden mineralisiert. Bei diesem Moorschwund wird klimarelevantes Kohlendioxid freigesetzt. Der Moorschwund führt zu Moorhöhenverlust (Moorsackung). Zusätzlich kommt es durch die Bewirtschaftung mit schweren Landmaschinen zu starker Verdichtung. Der degradierte Boden verliert seine wichtigsten Funktionen - die Wasserspeicher- und Wasserleitfähigkeit. In der Nuthe-Nieplitz-Niederung sind Moorsackungen von mehr als 70 cm das Ergebnis von 30 Jahren Melioration.

Die standortangepasste Umstellung der Landwirtschaft ab 1990 und der Rückbau der Pumpwerke haben den Moorverlust nur verzögert. Für die Erhaltung der Moore als Lebensraum für viele seltene, gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten, müssen moderne Systeme entwickelt werden, die in der Lage sind den Grundwasserstand bedarfsgerecht (nicht tiefer als 10 cm unter der Oberfläche) einzustellen.

In einer von der EU und Land Brandenburg geförderten Machbarkeitsstudie wurden geeignete Varianten für den Moorschutz und Möglichkeiten für die weitere wirtschaftliche Nutzung untersucht. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse sollen nun gemeinsam mit den Landnutzern wirtschaftlich tragfähige Nutzungsformen und Verfahren zur Verwertung der Biomasse von den Moorflächen entwickelt werden.

Die Erhaltung der Niedermoore ist ein elementarer Beitrag zum Boden-, Arten- und Klimaschutz.

Kontakt:
Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V.
Zauchwitzer Straße 51
14552 Michendorf
Tel.: 033204/ 42342
Email: info @ foerderverein-nuthe-nieplitz.de
Website: http://www.naturpark-nuthe-nieplitz.de

Naturschutzgroßprojekt „Lenzener Elbtalaue“

Foto: Jan Schormann

Naturschutz, Hochwasser- und Klimaschutz Hand in Hand
Hochwasserereignisse gehören zu den Extremwetterereignissen in Deutschland, die durch den Klimawandel in Zukunft vermutlich häufiger auftreten werden und dabei gewaltige Schäden verursachen können. Nachdem die bisherigen, rein technischen Lösungen mit immer höheren Deichen zunehmend an ihre Grenzen stoßen, erfährt der ökologische Hochwasserschutz immer größere Bedeutung. Deichrückverlegungen sind aus ökologischer Sicht am günstigsten zu beurteilen, denn sie geben den Flüssen dauerhaft wieder mehr Raum, lassen natürliche Flussdynamiken und eine naturschutzkonforme Entwicklung dieser Flächen zu.
Das Naturschutzgroßprojekt „Lenzener Elbtalaue“ ist die derzeit größte funktionsfähige Deichrückverlegung in Deutschland. Mit dem Neubau des sieben Kilometer langen Deiches im Hinterland und der Abtragung des alten, flussnahen Deiches in sechs Abschnitten wurden insgesamt 420 Hektar Überschwemmungsfläche für die Elbe wieder gewonnen. Die Deichrückverlegung senkt den Hochwasserscheitel flussaufwärts deutlich und ist damit ein wichtiger Beitrag zur Anpassung an die negativen Folgen des Klimawandels. Zusätzlich dazu trägt die Entwicklung einer vielfältigen, naturnahen Auenlandschaft mit der Nachpflanzung von Auwald zur Speicherung von Kohlenstoff bei. Mit der langfristigen Waldentwicklung von über 280 Hektar durch Pflanzungen und Sukzession in den nächsten Jahrzehnten wird die Kohlenstoffspeicherung auf über 45.000 Tonnen anwachsen. Die entspricht einem CO2-Volumen von etwa 165.000 Tonnen, das dauerhaft gebunden ist. Und auch der Auenboden leistet einen großen Anteil zum Klimaschutz, denn anders als landwirtschaftlich bewirtschafteter Boden speichert Auenboden mehr Kohlenstoff. Im Gebiet der Deichrückverlegung werden so nochmals mehr als 24.000 Tonnen Kohlenstoff zurückgehalten.
Die Deichrückverlegung bei Lenzen ist also ein Gewinn für Mensch und Natur!
(Quelle: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg, 2012, Auenreport Spezial; Die Deichrückverlegung bei Lenzen – erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung)

Solitäre für die Biosphäre im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Brandenburg

Foto: Archiv Biosphärenreservat

Im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg gibt es sie noch: große, alte, knorrige Bäume, die frei in der Landschaft stehen. Diese markanten Bäume werden Solitäre genannt. In dem Projekt "Solitäre für die Biosphäre" werden junge Bäume, in Dreier- und Fünfergruppen gepflanzt und durch einen stabilen Zaun und Sträucher geschützt, langfristig alte und tote Bäume ersetzen und so alte Strukturen in der Landschaft ersetzen und neue schaffen.
Auf Wiesen und Weiden stehend bieten die Bäume kleinen Tieren attraktive Lebensräume und größeren Tieren Schutz vor Wind und Wetter und schützen, ganz nebenbei, das Klima in dem sie Kohlendioxid aufnehmen und Sauerstoff abgeben.

Spendenkonto: NABU Brandenburg e. V.
Berliner Volksbank
BLZ 100 900 00
Konto-Nr. 1 797 742 011
Stichwort: Solitäre für die Biosphäre